Zu dieser Arbeit inspiriert wurde ich durch den Namen der Institution: Abendfrieden. ‚Abendfrieden‘: das ist ein glücklicher Moment der ruhigen, zufriedenen, dankbaren Besinnlichkeit nach dem Trubel des Tages.
Im Abendfrieden ist Zeit für Erinnerung.

Erinnerung ist nichts statisches, Erinnerung ist etwas, das Neues schafft. Gewisses wird in der Erinnerung gross, anderes fällt weg. Gewisses wird plötzlich rosa gefärbt, anders kommt erst in der Erinnerung zum Vorschein. Erinnerung bezieht die Gegenwart mit ein, kombiniert neu, ordnet neu. Und Erinnerungen kann man weitergeben. Dabei verändern sie sich nochmal.

Ich habe eine Wandmalerei aus dem Ölbild entwickelt, das auf dieser Wandmalerei hängt; Ich habe quasi das Bild auseinandergenommen und im Raum weitergemalt. Seine sichtbaren Farbformen werden vergrössert, gedreht, wiederholt oder ausgeschnitten.
Ich habe diese Wandmalerei eigens für das Foyer des neuen Abendfriedens entwickelt. Ich habe die Farben des Raums und seiner Materialien aufgenommen, und die Farben der Wandmalerei beeinflussten die Wahl des Teppichs und die der Sessel.
Meine Arbeit heisst ‚weitergeben‘, sie soll ein atmosphärischer Hintergrund zum Sinnieren, Schauen und Zusammensein sein, Möglichkeit geben zum Erinnern und Weitergeben.