Buch: UTE KLEIN. FLUSS, Scheidegger&Spiess, Zürich, Texte: Katharina Ammann, Holzner/Kinzelbach

 

Farbkonzept für Siedlung
Am Rand eines farblich wie gestalterisch heterogenen Neubaugebiets baut der Architekt Paul Graf modulartig ähnliche Häuser, die als variationsreiche Einheit das Gebiet gegen die Strasse hin städtebaulich fassen. Die Häuser sind sind formal sehr reduziert „Würfel mit Öffnungen“, deren Öffnungsanordnung von Seite zu Seite variiert und von Haus zu Haus gedreht, anders kombiniert und wiederholt wird. Gleich oder nicht gleich? Wie viele Varianten gibt’s?
Ich wähle dazu eine ruhige, integrierende Farbigkeit, die der Individualität der einzelnen Häuser Spielraum gewährt, jedem Haus eine unverkennbar eigene Stimme gibt und doch eine Sprache redet.
Alle Töne sind aus 5 Farben gemischt: Weiss, Chromoxidgrün feurig, grüne Erde, Ultramarin, Caput mortuum.
Hausfassaden: helle Sandfarbe, Mischfarbe aus allen 5, vereint die Farben in sich, sammelt.
Die Schiebe-Fensterläden sind als formales Element abhängig von der Fenstergrösse, sind kein freies Gestaltungselement. Ich ordne sie farblich dem Verschliessenden, der Wand zu.
Wenn die Fensterladenfarben so hell wie die Fassadenfarbe sind, nimmt unsere erste Hell/Dunkel Wahrnehmung Fassaden- und Fensterlädenfarbe gemeinsam wahr, dh die Fensterläden variieren den Farbwert der Wandfarbe. Die gleiche Hausfassadenfarbe wirkt mit anderer Zusatzfarbe leicht anders: die dunklen Eingangsbereiche gehören zu den dunkel wirkenden Fensteröffnungen, variieren ein weiters Mal: gleich oder nicht gleich? Die Hausherren wählen ihre Variante selber. Wie viele Varianten gibt’s und wieviele werden verwirklicht?